Letzten Donnerstag empfing ich besonderen Besuch aus meiner Heimatstadt Dortmund: Eine Schülergruppe der Anne-Frank-Gesamtschule besichtigte den Bundestag. Neben einer Plenardebatte und dem obligatorischen Kuppelbesuch hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, mir von ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu erzählen.
Viele der Schüler sind als Flüchtlinge auf unterschiedlichste Weise nach Europa gelangt. Ihre persönlichen Geschichten waren sehr beeindruckend und teilweise auch schockierend, vor allen Dingen wenn es um die Methoden der Schlepperbanden ging.
Aber es zeigte sich auch, dass sie trotz der teilweise traumatischen Erfahrungen ihren Weg unbeirrt weiter gehen wollen. Seit ca. 1 1/2 Jahren sind die Jugendlichen hier in Deutschland, trotzdem konnten sich schon alle sehr gut auf Deutsch verständigen. Auch über die berufliche Zukunft machen sie sich schon viele Gedanken. Ein Mädchen will Chemie und Biologie studieren, ein Junge Automechaniker bei Mercedes-Benz werden. Ein syrischer Jugendlicher überlegt sogar, sich in der deutschen Politik zu engagieren, da er sich schon in seiner Heimatstadt Homs sehr für andere Menschen eingesetzt hat.
Es entstand auf jeden Fall der Eindruck, dass die Jugendlichen ihre Chancen in Deutschland nutzen möchten, um ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Dabei möchten einige mit den hier erworbenen Kenntnissen wieder in Syrien Fuß fassen, andere würden gerne für immer in Deutschland bleiben.