(K)ein Recht auf Sterbehilfe? Rund um diese Frage wurde am Freitag auf der von Sabine Poschmann, MdB ausgerichteten Veranstaltung diskutiert. Die Referenten Ulla Schmidt, MdB (Gesundheitsministerin a.D. und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages) sowie Dr. Horst Luckhaupt (Chefarzt des St.-Johannes-Hospitals-Dortmund und Mitglied in der Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe) informierten über die unterschiedlichen Facetten des Themas.
Ulla Schmidt sprach sich dafür aus, dass Ärzte, die assistierte Sterbehilfe leisten, nicht strafrechtlich belangt werden sollten. Ferner sollte organisierte Sterbehilfe durch Vereine verboten werden. Dr. Luckhaupt betonte, dass Palliativmedizin und Pflege von Sterbenden in der ärztlichen Ausbildung eine größere Rolle spielen sollten. Beide wiesen zudem darauf hin, dass der bundesweite Ausbau des Hospizwesens und des Palliativbereiches enorm wichtig sei, um den Menschen eine würdevolle Pflege bis zum Lebensende zu gewährleisten. Viele der 80 Personen, die der Einladung ins Mercure Hotel Centrum gefolgt waren, berichteten aus eigener Erfahrung mit Verwandten und Pflegefällen. Poschmann: Es zeigt sich, dass es nicht die eine Antwort auf die Frage zum Umgang mit Sterbenden gibt. Die Positionen sind bei dem Thema sehr unterschiedlich. Grade Menschen, die betroffen sind oder waren, denken oft anders darüber.”
Im Deutschen Bundestag wird aktuell an einer Neuregelung der Sterbehilfe gearbeitet. Anfang Juli werden verschiedene Gesetzesentwürfe in erster Lesung beraten. Bevor im November die abschließende Beratung stattfindet, wird es im September noch eine Anhörung zu dem Thema geben.