Zusammen mit Genossinnen und Genossen aus dem Stadtbezirk Eving habe ich heute an Friedrich Ebert erinnert. Ebert war von 1913 bis 1919 Vorsitzender der SPD und von 1919 bis zu seinem Tod 1925 Reichspräsident der Weimarer Republik. Am 04. Februar 2021 wäre er 150 Jahre alt geworden. Unsere
heutige Zeit bietet erstaunliche Parallelen zu seiner, denn auch die damals
noch junge Demokratie sah sich ernsthaften Bedrohungen ausgesetzt.
Ebert war und blieb ein standhafter Demokrat, auch als Rechtsnationale ihm mit Hetze und Verachtung begegneten. Auch heute brauchen wir solche standhaften Menschen, denn unsere Demokratie wird von Rechts bedroht. Ich hätte nicht gedacht, dass wir wieder in eine Zeit kommen, in der Hass und Hetze so viel Platz einnehmen — Journalistinnen und Journalisten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten Drohungen. Politikerinnen und Politiker und Menschen mit Migrationshintergrund müssen um ihr Leben fürchten. Dazu sitzt mit der AfD eine Partei im Bundestag, die die Menschenwürde mit Füßen tritt und die Stimmung weiter anheizt.
Umso wichtiger ist es, hinzuschauen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, zu erinnern und aufzuklären. Vor Kurzem hat mir jemand geschrieben: “Beleidigungen müssen Sie aushalten können!” Nein, das muss ich nicht, denn jeder Mensch verdient Respekt.
Wir dürfen das Feld nicht denen überlassen, die das Vertrauen in die Politik erschüttern wollen. Wir müssen den Menschen nah sein, um sie davon zu überzeugen, dass unsere Demokratie ein hohes Gut ist. Zusammen müssen wir als Demokratinnen und Demokraten rechter Gesinnung die Stirn bieten! Somit gilt die Aufforderung Friedrich Eberts noch heute: Demokratie
muss immer wieder von neuem erkämpft und verteidigt werden!