Die Krise bei Karstadt geht auf Kosten der Arbeitnehmer:innen weiter.
Ich habe mich dazu mit den Betriebsräten von Karstadt Dortmund getroffen.
Mit dabei waren mein Kollege Jens Peick und Ulrich Piechota, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit in der SPD (AfA).
Statt mit ver.di einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln, lockt die Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof die Mitarbeitenden mit einer gestaffelten, prozentualen Lohnerhöhung und einer Inflationsausgleichsprämie. Dafür gibt es aber keinen Tarifvertrag mehr! Zudem bekommt die Lohnerhöhung nur, wer unterschreibt, und auch nur, wenn 90 Prozent der Beschäftigten einer Filiale mit an Bord sind. Das sogenannte „Betriebliche Bündnis“ von Galeria übt einen enormen Druck auf die Beschäftigten aus und spaltet die Belegschaft.
Nach Jahren des Lohnverzichts zahlt das Unternehmen mittlerweile 30 Prozent weniger als im Flächentarifvertrag vorgesehen. Das Gehaltsplus könnten die Mitarbeitenden daher gut gebrauchen, aber ohne Tarifvertrag gibt es dafür keine Sicherheit. Nur mit einem Tarifvertrag sind Einkommen und Arbeitsbedingungen rechtssicher und verbindlich geregelt. Die Unternehmensleitung muss ihre Verantwortung ernst nehmen und eine faire Verhandlungsbasis schaffen.
Tarifflucht und Lohndumping sind kein Zukunftskonzept!