Die Informationspolitik über
die geplante Zerschlagung der Real-Märkte ist zu einer Zumutung für alle
Beschäftigten geworden. Mit deutlichen Worten kritisiert die Dortmunder
Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann (SPD) die mangelnde Transparenz des
Investors SCP Retail Investments. Ende März hatte SCP angekündigt,
vorbehaltlich der Prüfung durch das Kartellamt 141 der bundesweit 276
Real-Warenhäuser an Kaufland und Edeka weiterzureichen.
Ob die drei Dortmunder
Real-Märkte in Oespel mit 12.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, Aplerbeck (9.000
qm) und Eving (4.500 qm) Bestandteil des Verkaufspaketes seien, bleibe bis zum
heutigen Tage unklar. In den Häusern arbeiten rund 420 Beschäftigte, die nach
wie vor keine Informationen bekommen und möglicherweise noch Monate in der Luft
hängen, kritisiert Poschmann als stellvertretende wirtschaftspolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion.
Durch die Ungewissheit würden
die Menschen mitten in der Corona-Krise zusätzlich belastet. Da stehen
Existenzen auf dem Spiel, die Menschen haben Sorge um ihre Zukunft, betont
Poschmann. Zwar hätten Kaufland und Edeka signalisiert, die Mitarbeiter im Zuge
des Betriebsüberganges zu übernehmen. Das reiche jedoch nicht. Ich erwarte,
dass jeder Mitarbeiter endlich eine verbindliche Arbeitsplatzgarantie bekommt,
fordert die Bundestagsabgeordnete.
Nach den bisher bekannt
gewordenen Plänen von SCP sollen 141 der 276 Real-Märkte von Kaufland und Edeka
übernommen werden. Weitere 50 Märkte sollen mindestens zwei Jahre unter der
Marke Real weiterlaufen, weitere 30 Märkte geschlossen werden. Um welche Häuser
es sich dabei handelt, bleibt ebenso offen wie die Frage, was mit den
restlichen Märkten geschehen soll.