Nach intensiver Diskussion mit den beiden Berufsverbänden der Schausteller steht für uns fest, dass kurzfristige Hilfen notwendig sind.
Bereits Anfang des Jahres mussten Volksfeste, wie Jahrmärkte oder Kirmessen, aufgrund der Corona-Krise vorsorglich abgesagt werden. Für die betroffene Branche gilt daher seitdem ein Berufsausübungsverbot bis — zunächst — Ende August. Zudem besteht aufgrund der Absage des Oktoberfestes die Befürchtung, dass bis Ende des Jahres kein Betrieb mehr möglich ist, worunter dann auch das sehr wichtige Weihnachtsmarktgeschäft leiden würde.
Im Gespräch mit Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes und Patrick Arens, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schausteller und Marktkaufleute, wurde die aktuelle Situation und die dramatischen Konsequenzen geschildert. Die ganze Branche hat faktisch über Monate keine Einnahmen und steht vor dem Ruin zudem besteht keinerlei Aussicht, wann die Beschränkungen wieder aufgehoben werden könnten. Wir unterstützen daher die Forderung der Schausteller nach direkten Hilfen, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
Die Schaustellerbranche besteht vor allem aus traditionellen Familienunternehmen. Sie stehen mit ihren Festen für Brauchtum, gesellschaftlichen Zusammenhalt und gehören zum Kulturgut unseres Landes und vieler Regionen. Zudem fördern sie, etwa durch Lebensmitteleinkäufe und den Bezug von Reparaturleistungen, die Wirtschaft vor Ort. Es ist daher absolut nötig, sie schnell zu unterstützen, damit die rund 5.000 Schaustellerbetriebe mit circa 100.000 Arbeitsplätzen eine Chance zum Überleben haben.