Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles will Langzeitarbeitslosen neue Chancen eröffnen und ihnen die Teilhabe am Arbeitsmarkt erleichtern. Eckpunkte des Konzeptes hat die Bundesministerin heute gemeinsam mit dem Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), Rainer Schmeltzer, während eines Besuches in Dortmund vorgestellt. Im Beisein der Dortmunder Bundestagsabgeordneten Sabine Posch-mann informierte sich Nahles über das Busbegleiter-Projekt der Dortmunder Stadtwerke (DSW21). Im Rahmen des Bundesprogramms Soziale Teilhabe beschäftigen die Dortmun¬der Verkehrsbetriebe 20 Personen als Fahrgastbegleiter in Bussen.
Anknüpfend an das Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt sollen nun diejeni-gen eine langfristige Perspektive erhalten, die besonders lange arbeitslos sind. Zu den Kern-punkten gehört ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt, im ersten Jahr in Höhe von 100 Prozent. Nach jedem weiteren Jahr reduziert sich der Zuschuss um je zehn Prozentpunkte. Die maxi-male Förderdauer liegt bei fünf Jahren und ist daran gebunden, dass Langzeitarbeitslose ein reguläres, sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bei Arbeitgebern der freien Wirt¬schaft, sozialen Einrichtungen oder Kommunen aufnehmen.
Ich bin überzeugt, dass sehr viele Langzeitarbeitslose große Potenziale haben. Die müssen wir wecken. Es muss uns gelingen, so viele Menschen wie nur möglich von der Tribüne aufs Spielfeld zu holen, sagt Poschmann, zugleich stellvertretende wirtschaftspolitische Spreche-rin ihrer Fraktion. Sie erinnert daran, dass der Bund dem Dortmunder Jobcenter kürzlich Mittel für 200 Be-schäftigungsverhältnisse bewilligt habe. In Betracht kommen Tätigkeiten in Schulen, Kitas, bei der Tafel oder im Sozialkaufhaus. Die Arbeitsverträge sind auf zwei Jahre befristet. Für die Zukunft benötigen wir Beschäftigungsverhältnisse, bei denen von Beginn an klar ist, dass sie unbefristet und auf Dauer angelegt sind, betont Poschmann. Die Menschen und ihre Familien brauchen eine langfristige Perspektive. Das verschaffe im Übrigen auch den Betrieben die notwendige Planungssicherheit.
Das Programm von Ministerin Nahles richtet sich an Menschen, die seit mindestens acht Jahren Leistungen nach dem SGB II beziehen und in dieser Zeit nicht oder nur kurz selbstän-dig oder abhängig beschäftigt waren. Ihre Chance, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fas-sen, ist besonders gering. Ihnen soll der Weg in Beschäftigung weiter geebnet werden. Dies geschieht beispielsweise durch die verpflichtende Teilnahme an einem Coaching im ersten Jahr. Die Kosten hierfür sollen vollständig übernommen werden. Arbeit zu haben und für sich selbst sorgen zu können, ist eine Frage der Würde des Einzel-nen und der Teilhabe an unserer Gesellschaft, unterstreicht Ministerin Nahles. Dabei müsse jeder die Möglichkeit haben, sich nach seinen Fähigkeiten einzubringen. Dazu müssten auch für Langzeitarbeitslose die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
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