Kein Sportverein muss Sorge haben, dass auf Dortmunder
Kunstrasenplätzen nicht mehr Fußball gespielt werden darf, rät die Dortmunder
SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann zu mehr Gelassenheit in der
Diskussion um ein Verbot von Mikrogranulat.
Es geht ja nicht um die Kunstrasenplätze an sich,
sondern lediglich um das sogenannte Füllmaterial. Und da gibt es Alternativen
zum Kunststoffgranulat, sagt Poschmann. In Dortmund würden solche Alternativen
schon heute genutzt. Beim Neubau und bei der Sanierung bestehender Anlagen
setzt die Stadt ja bereits auf Kork statt auf Granulat, so Poschmann weiter.
Auch bei der Nachfüllung, die etwa alle 1 bis 2 Jahre anstehe, solle künftig
Kork verwendet werden. Aktuell liegt das als umweltfreundlich geltende Material
auf sieben der 60 Dortmunder Kunstrasenplätze, in den nächsten Jahren werden
einige dazu kommen.
Abgesehen davon steht noch gar nicht fest, ob die
EU-Kommission ein Verbot von Plastik-Einstreumaterial tatsächlich vorschlagen
wird, so Poschmann. Die Europäische Chemikalienagentur befände sich lediglich
in einer frühen Phase der Meinungsbildung. Und selbst wenn Kunstrasengranulat
künftig von einer Neuregelung betroffen ist, hieße das nur, dass bei der
Nachfüllung alternative Materialien zum Zuge kommen, betont Poschmann. Es
wird aber kein Platz gesperrt werden müssen.
Sollte es nach einer angestrebten sechsjährigen
Übergangsfrist jedoch tatsächlich zu einer flächendeckenden Umrüstung und
Mehrkosten kommen, dürfen Kommunen und Amateurvereine nicht alleine gelassen
werden. Dann seien Länder und Bund gefragt. Die SPD-Bundestagsfraktion werde
jedenfalls an der Seite der Sportvereine stehen, verspricht Poschmann. Falls
nötig, werde ich mich für eine finanzielle Unterstützung durch den Bund
einsetzen.