Mit Blick auf die Fusionsgespräche
zwischen ThyssenKrupp und dem indischen Stahlkocher Tata Steel macht sich die
Dortmunder Bundestagsabgeordnete und stellvertretende wirtschaftspolitische
Sprecherin der SPD-Fraktion Sabine Poschmann für den Erhalt aller
Stahlstandorte in NRW stark. In der Belegschaft wachsen die Sorgen, dass Anlagen geschlossen werden und
Stellen wegfallen könnten, sagt Poschmann nach ausführlichen Gesprächen in
Dortmund.
Wir in Dortmund wissen besonders,
was Fusionen bedeuten, erinnert die SPD-Bundestagsabgeordnete an die Übernahme
von Hoesch durch Krupp und die später folgende Fusion mit Thyssen. Von rund
13.000 Stahlarbeitsplätzen in Dortmund Mitte der 80er Jahre seien aktuell rund
1300 auf der Westfalenhütte geblieben. Die Anlagen sind gut, die Leute sind
gut und der Standort ist produktiv, sagt Poschmann. Die Arbeitnehmer sehen
nicht, was durch einen Zusammenschluss der Stahlsparten von ThyssenKrupp und
Tata besser werden sollte. ThyssenKrupp sei einer der modernsten
Stahlhersteller in Europa. Es darf auf keinen Fall soweit kommen, dass
Verbindlichkeiten des Tata-Konzerns im Falle einer Fusion auf dem Rücken der
Beschäftigten von ThyssenKrupp abgetragen werden, warnt Poschmann.
Eine Schließung von Standorten und Anlagen werde bei den Beschäftigten zu Widerstand führen. Einen Vorgeschmack könne es bereits in Kürze geben: Die IG-Metall ruft die Beschäftigten für den 31. August zu einem Aktionstag vor der Hauptverwaltung von ThyssenKrupp Steel Europe AG in Duisburg auf. Thyssen-Krupp beschäftigt insgesamt 28.000 Mitarbeiter. Poschmann kündigt an, Betriebsräte von ThyssenKrupp in Kürze zu einem Gespräch mit den SPD-Spitzen in Berlin einzuladen. Es geht um viel. Von der Zukunft der Stahlindustrie hängen Tausende Beschäftigungsverhältnisse in der Zulieferindustrie ab.