Welche Folgen die Überarbeitung der Handwerksordnung im Jahr
2004 auf das Handwerk hatte und ob wir die Meisterpflicht noch brauchen, war
gestern Thema eine Diskussionsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in
Berlin. Nach der Vorstellung einer aktuellen Studie zu den ökonomischen Folgen
der Handwerksnovelle gab ich eine politische Einschätzung zur Zukunft des
Meisterbriefes.
In meiner Rede unterstrich ich, dass sich die Koalition für
den Erhalt des bestehenden Systems einsetzt. Denn der deutsche Meisterbrief ist
ein Garant für gute Ausbildung und hochqualifizierte Arbeitnehmer. Die
zulassungsbeschränkten Gewerke übernehmen den Großteil der Ausbildung im
Handwerk. Nachweislich gehören Meister und Techniker zu den am wenigsten von
Arbeitslosigkeit betroffenen Arbeitnehmern. Für die Koalition steht daher fest,
dass sie den Meisterbrief erhalten will.
Das wurde bereits mit den Anträgen zur Transparenzinitiative und zum System der zulassungspflichtigen Handwerksberufe deutlich zum Ausdruck gebracht. SPD und CDU werden dies in der Diskussion über die EU-Binnenmarktstrategie unterstreichen. Denn immer häufiger gibt es seitens der EU-Kommission Versuche, das deutsche System der Berufsqualifizierung und insbesondere den Meister in Frage zu stellen. Mit der Koalition ist das jedoch nicht zu machen.